Weltberühmte Diamanten
Wie man weiß, sind Diamanten für die Ewigkeit geschaffen. Das gilt natürlich auch für jene 350 Diamanten, die mit einem besonderen Namen versehen wurden.
Der größte Diamant der Welt wurde in Südafrika gefunden. Er ist nach der Minengesellschaft benannt, die ihn entdeckt hat. Mit einem Gewicht von 3.106 Karat wurde der Cullinan in 105 wunderschöne Edelsteine geschnitten. Der größte dieser Schnitte wiegt 530 Karat und ist unter dem Namen »Der Stern von Afrika« Teil der Geschichte geworden. 1907 wurde der edle Stein dem damaligen König Edward II. geschenkt und ist seitdem ein Bestandteil des königlichen Zepters, das mit den anderen Kronjuwelen des britischen Königshauses im Tower of London verwahrt wird.
Der zweitgrößte Schnitt ist der sogenannte Cullinan II mit 317,40 Karat. Dieser kissenförmige Stein ist weiß und befindet sich heute in der Mitte der Staatskrone Großbritanniens. Auch der Cullinan II ist also als Bestandteil der englischen Kronjuwelen sicher verwahrt.
In der iranischen Schatzkammer befindet sich der Dary-i-Nur. Dies heißt übersetzt »Meer des Lichts«. Es ist ein rosa Diamant mit einem stolzen Gewicht von 186 Karat.
Ein besonderer Edelstein ist auch der Dresdner Grüne Diamant. Er wiegt 41 Karat und leuchtet, wie der Name schon sagt, in einem ungewöhnlichen Grün. Der Ursprung des Diamanten wird in Indien vermutet. Seit über 200 Jahren aber liegt er nun in Dresden und ist im Grünen Gewölbe des Residenzschloss Dresden zu besichtigen.
Im Smithsonian Institute wird der Hope-Diamant verwahrt, der 45,52 Karat auf die Waage bringt. Der Legende nach soll auf diesem Stein ein Fluch liegen, seit er der indischen Gottheit Vishnu entwendet worden war. Zwar gibt es Eigentümer des Steins, deren Leben in den Wirren der Geschichte unglücklich endete, doch gibt es ebenso zahlreiche Besitzer, denen kein besonderes Unglück widerfahren ist. In Erscheinung trat der Stein zum ersten Mal, als er in den Besitz König Ludwig des XIV. geriet, der danach aber noch lange lebte und herrschte. Ludwig der XV., der früh verstarb, und Ludwig XVI., der mit seiner Frau Marie-Antoinette während der Französischen Revolution geköpft wurde, sind der eigentliche Ursprung der Unglücks-Legende, die sich um den Stein rankt. Auch die Erbstreitigkeiten der namensgebenden Familie Hope im 19. Jahrhundert speisten die Gerüchte um einen Fluch, der auf dem Stein liegen sollte. Nachdem der Stein mehrfach verkauft und vererbt wurde, geriet er Mitte des 20. Jahrhunderts schließlich in die Hände eines Juweliers, der ihn dem Smithonian Institute schenkte.
Hortensia nennt sich ein 20 Karat großer, pfirsichfarbener Diamant, der heute im Louvre zu besichtigen ist. Erworben wurde er von Ludwig XIV. Seit dieser Zeit ist er Teil der Kronjuwelen Frankreichs. Napoleon Bonaparte hat den Stein der Frau seines Bruders, Hortense de Beauharnais, geschenkt. Als Königin von Holland trug sie ihn mehrere Jahre. Ihr hat der Stein seinen Namen zu verdanken. Auch die Frau Napoleon III. hat ihn eine Zeit lang getragen. Bereits im 19. Jahrhundert aber gelangte der Stein in den Besitz des Louvres.
Unter den zahlreichen Edelsteinen, die im Tower of London verwahrt werden, befindet sich der Kohinoor-Diamant mit 108,93 Karat. Auch auf diesem Diamanten lastet der Legende nach ein Fluch. Um den Ursprung ranken sich viele Gerüchte. So soll der Stein noch im 17. Jahrhundert zur Zeit der Mogule in Indien gewesen sein. Im 19. Jahrhundert ließ ihn Königin Victoria neu zurechtschleifen, wodurch die ursprüngliche Karat-Zahl von 186 auf das heutige Gewicht reduziert wurde.
Mit einem Gewicht von 189,62 Karat ist der Orlow-Diamant heute weitaus kleiner als die 300 Karat, die er bei seiner Entdeckung wog. Es gibt viele Geschichten rund um diesen Diamanten, eine der berühmtesten davon ist, dass ein französischer Soldat ihn aus dem Tempel von Sri Rangen gestohlen hat, wo er sich im Auge einer Gottesstatue befand. Namensgeber des Steins wurde Grigori Orlow, der im 18. Jahrhundert in seinen Besitz kam. Er schenkte den Stein Katharina der Großen, die den Orlow-Diamanten in ihr kaiserliches Zepter einarbeiten ließ. Heute wird er im Russischen Diamantenfonds im Kreml ausgestellt.
Legenden und Geschichten kreisen auch um den sogenannten Löffelmacher Diamanten (türkisch Kasicki). Er ist birnenförmig und hat 86 Karat. Der Diamant ist in Silber gefasst und von 49 Brillanten umrahmt. Die Legende besagt, dass er auf einem Haufen Müll gefunden und schließlich im Tausch gegen drei Holzlöffel an einen Löffelmacher verkauft wurde. Verbürgt ist keine der zahllosen Geschichten, von denen manche in den historischen Wirren der Napoleon-Zeit spielen und eine angebliche Affäre eines Kapitäns mit der Mutter Napoleons beinhalten. Heute befindet sich der »Kasicki« im Istanbuler Topkapi-Palast.
Im 20. Jahrhundert gesellte sich ein weiterer großer Diamant zur Liste der berühmtesten Diamanten der Welt. Der Taylor-Burton-Diamant wurde 1966 in Südafrika gefunden. Zur Fundzeit wog er 241 Karat. Durch den Schliff erhielt er seine heutige Karatzahl von 69,42 Karat. Bei einer turbulenten Versteigerung, bei der auch der griechische Reeder-Milliardär Aristoteles Onassis und die Muttergesellschaft des Juwelier-Imperiums Cartier beteiligt waren, setzte sich letztlich der Schauspieler Richard Burton mit einer Auktionssumme von 1,1 Millionen Dollar durch. Er wollte den Stein seiner damaligen Frau, Elizabeth Taylor, schenken. Diese trug ihn bei Oscar-Veranstaltung und zum 40. Geburtstag von Grace Kelly, der Prinzessin von Monaco. Inzwischen befindet sich der Stein in der Privatsammlung des Juweliers Robert Mouawad.